Alexander Guzewicz

Alexander Guzewicz ist in der Nähe von Heidelberg aufgewachsen und hat dort eine juristische Ausbildung beim Land Baden-Württemberg absolviert. Er hat schon sehr früh, im Alter von fünfzehn Jahren, mit dem Schreiben begonnen. Alexander Guzewicz lebt und arbeitet heute in Berlin.

Alexander Guzewicz beim eure-l verlag

Mordlast: Ein Ólafur Davídsson Roman
Herbstwald: Ein Ólafur Davídsson Roman
Eishaut: Ein Ólafur Davídsson Roman
Jugendrausch: Ein Ólafur Davídsson Roman

Venedigs Mörder
Von der Kunst Pariserinnen zu küssen

Interview mit Alexander Guzewicz

Welches Genre bevorzugen Sie?

Ich schreibe bevorzugt Romane. Neben den Ólafur Davídsson Romanen habe ich aber auch ein Bühnenstück geschrieben und ein Sachbuch über meine Zeit in Paris. In meinem Buch Von der Kunst Pariserinnen zu küssen beschreibe ich die Unterschiede, die es zwischen uns Deutschen und den Franzosen gibt. Und das sind gar nicht so wenige, wie man vielleicht am Anfang denkt. In Frankreich, und natürlich speziell auch in Paris, leben die Menschen ganz anders, als in Berlin oder Köln. Ein Beispiel ist das Essengehen. Da gibt es in Frankreich gewisse Rituale, die man in Deutschland nicht kennt und natürlich gehen wir auch nicht so häufig essen, wie die Franzosen. Oder nehmen Sie die Art sich zu kleiden. Da unterscheiden sich die Pariser eindeutig von den Berlinern. Und nicht alles, was in Paris teuer aussieht, ist auch teuer, außer vielleicht für die Touristen. Bei Amazon habe ich schon gute Feedbacks zu meinem Buch bekommen.

Welche Art Lektüre aktiviert in Ihnen die Lust, zu schreiben?

Musik ist ein wesentlicher Faktor meiner Kreativität. Werke anderer Autoren helfen dabei wenig. Ebenso wenig helfen Filme etc.

Welche sind für Sie die Hauptzutaten einer guten Geschichte?

Für mich ist ein Buch nur dann gut, wenn es auch einen gewissen Mehrwert für die Leserin oder den Leser hat. Ich bevorzuge es daher, möglichst ungewöhnliche oder unbekannte Orte oder Personen zu wählen, die mit einer guten Dosis an Hintergrundinformationen dazu führen, dass sie auch Neues vermitteln – andere Gesichtspunkte aufzeigen oder zum Nachdenken anregen. Dabei achte ich natürlich darauf, dass die Geschichte nicht überladen wird mit Hintergrundinformationen oder es wie ein Lehrvortrag klingt. Die richtige Mischung ist da entscheidend.

Was macht eine Person glaubhaft? Wie kreieren Sie Ihre Persönlichkeiten?

Die Persönlichkeiten in einem Roman sind besonders wichtig. Nur wenn sich ein Leser mit einer Person identifizieren kann – und damit meine ich nicht, dass der Leser mit allem einverstanden ist, was meine Figur sagt oder macht – findet er sich auch in seiner Welt zurecht. Meine Personen sind daher häufig eine Mischung aus Menschen, die ich kennengelernt habe und die ich beobachte und natürlich sind sie auch ein Stück weit meiner Fantasie entsprungen. Besonders skurrile Protagonisten lehne ich ab, weil sie meistens zu unglaubwürdig sind und der Leser die Geschichte zu sehr hinterfragen muss. Personen, wie du oder ich, sind dagegen gut geeignet, glaubwürdig herüberzukommen und den Leser da abzuholen, wo er sich gerade befindet.

Sind Sie genauso gut darin, Geschichten mündlich zu überliefern?

Das müssen andere beurteilen. Man sagt mir jedoch nach, dass ich gut Geschichten erzählen kann. Früher, als ich kleinen Kindern Geschichten erzählt habe, die ich mir im gleichen Moment ausgedacht hatte, fanden die Kinder sie immer spannend. Heute bin ich da vielleicht nicht immer so spontan.

Ist Schreiben eine persönliche Therapie? Sind interne Konflikte eine kreative Antriebskraft?

Nein. Ich kann von mir – glaube ich – behaupten, dass ich ein ziemlich ausgeglichener Mensch bin. Angefangen habe ich mit dem Schreiben jedoch genau wegen der internen Konflikte. Ich hatte mich damals – ich war fünfzehn, als ich mein erstes Buch geschrieben habe – in ein Mädchen verliebt und war zu schüchtern, ihr meine Liebe zu gestehen - und da habe ich einfach aufgeschrieben, was ich ihr eigentlich sagen wollte. Heute schreibe ich, weil ich gerne schreibe und weil es schön ist, kreativ zu sein.

Nutzt Ihnen der Feedback Ihrer Leserinnen und Leser etwas?

Ich schätze das Feedback meiner Leserinnen und Leser sehr. Wenn es möglich wäre, würde ich gerne jeden Einzelnen nach seiner Meinung fragen. Bei Lesungen nutze ich die Möglichkeit, mit meinen Lesern persönlich in Kontakt zu treten. Die gewonnenen
Erkenntnisse finden sich dann jedoch nur bedingt auch in meinem nächsten Werk wieder, da ich einen persönlichen Stil geprägt habe, den ich nicht verlassen möchte oder kann.

Glauben Sie, Ihre "eigene Stimme" bereits gefunden zu haben, oder ist man ewig auf der Suche nach ihr?

Ich fände es schade, wenn der Prozess irgendwann abgeschlossen wäre. Letztendlich gehört es doch zum Leben dazu, sich zu verändern und so sollte es beim Schreiben auch sein. Je nachdem was man gerade schreibt, ist es auch erforderlich, seine „eigene Stimme“ zu verändern. Ein Sachbuch kann man viel witziger schreiben als ein Krimi, der vielleicht noch ein Bezug zu einem aktuellen geschehen hat. Da muss man dann auch seine „eigene Stimme“ etwas anpassen, auch wenn der eigene Stil oder eingesetzte Stilmittel immer wiederkehrend sein mögen.

Was umgibt Sie in Ihrem Arbeitszimmer, um Ihre Konzentration zu erhöhen?

Möglichst nichts. Je puritanischer die Umgebung, desto kreativer kann ich sein. Ich bemerke das häufig bei meinen Recherchen: Vor-Ort finde ich keinen Zugang zu meiner Geschichte, weil mich die Wahrnehmungen überfluten. Erst zu Hause, in der bekannten Umgebung gelingt es mit einiger zeitlicher Verzögerung, die Eindrücke so zu formulieren, dass sie auch einen Handlungsstrang in meiner Geschichte bilden können und sich dieser dann auch nahtlos einfügen lässt.

Schreiben Sie auf dem Bildschirm, drucken Sie häufig Ihre Schriften aus, korrigieren Sie auf Papier...? Wie läuft der Prozess bei Ihnen ab?

Als ich nur für mich geschrieben habe, war der Bezug zum Papier auch eine Form des Kontaktes zu den Worten, die ich geschrieben habe. Da die Verlage heute nur noch elektronische Manuskripte tolerieren, musste ich mich umstellen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Die „Liebe“ zum Papier ist jedoch noch immer vorhanden und so mache ich Notizen und Entwürfe immer noch gerne handschriftlich.

Welche Websites besuchen Sie, um Erfahrungen auszutauschen oder Informationen zu erhalten?

Ich bevorzuge nach wie vor Recherchen vor Ort, da nur persönliche Eindrücke auch dazu verleiten, diese zu beschreiben. Wenn ich allgemein zugängliche Informationen nutze, dann sind es meistens Onlinenachschlagewerke.

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